2008-07-15

statusfreie zone!

Ich bin ein Münchner – zumindest wenn es nach der nun im Ausweis eingetragenen Adresse geht.

Heute Morgen machte ich mich auf den Weg ins Amt um meinen Wohnsitz anzumelden. Laut Aushang öffnet das Amt am Dienstag um 09.30 Uhr. Um keine Endlosschlange vorzufinden mache ich mich zeitig auf den Weg und komme eine halbe Stunde vor Öffnung dort an. Natürlich bin ich nicht der Erste sondern Nummer zehn. Zehn Personen lang habe ich also Zeit um zu beobachten was in einem Amtwarteraum so passiert.

In fast jeder Situation kann man sich heutzutage eine bevorzugte Behandlung erkaufen. Entweder wird direkt dafür bezahlt, oder aber der erreichte Status bewirkt dass man schneller, besser oder eben anders behandelt wird. Es gibt jedoch noch statusfreie Zonen - die deutschen Amtsstuben. Hier wird der Status an der Eingangstür abgegeben. Es zählt nicht ob jemand von einer Villa in die nächste zieht oder mit dem Porsche vorgefahren ist. Wie auch die Plattenbaubewohnerin muss er eine Nummer ziehen und sich am Ende der Schlange anstellen.

Nicht jeder findet sich mit dem temporären Statusverlust ab. Schön zu sehen ist es, wie solche Personen versuchen mit allen Mitteln eine bevorzugte Behandlung zu bekommen. Und richtig amüsant wird es zu dem Zeitpunkt wenn eine, sonst auch nicht gerade vom Leben verwöhnte, Person das Bedürfnis entwickelt den „arroganten Schnösel“ mal auf den Boden der Tatsachen zurückholen zu müssen.

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